Liberale Senioren empfehlen Nationalen Expertenrat zur Pandemiekrise

So unverzichtbar die Beratung der Politik durch die Wissenschaft und den Instituten ist, so gilt es auch verschiedene Perspektiven einzubeziehen, wenn wirtschaftliche und gesellschaftliche Schlussfolgerungen gezogen werden. Bei der Besetzung dieser Expertenrunden sollten die Verantwortungsträger deutlich stärker auf Vielfalt und Balance setzen. Insgesamt brauchen wir eine deutlich offenere und breitere Diskussion, Expertise aus vielen verschiedenen Bereichen und Perspektiven, um demokratisch zu bestimmen, welchen Kurs unsere Gesellschaft nimmt. Dies gilt gerade auch in einer Zeit großer Umbrüche und Herausforderungen, wie jetzt. Kleine, exklusive Expertenzirkel sind dafür nicht unbedingt der beste Weg. Hier ist die Politik gefragt, innovative und transparente Formate, unter Beteiligung von Bürgern und Interessengruppen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zu entwickeln.
Wir brauchen einen Plan B, wie es nach Abklingen der Pandemie weitergeht. So sollten wir uns die Solidarität und den von Achtung geprägten Umgang bewahren, aber auch die Argumente anders Denkender anhören und uns damit auseinander setzen. Die Krise hat den Blick auf das Wesentliche geschärft. Wir brauchen den Kontakt, den unmittelbaren Austausch, sowie das direkte menschliche Miteinander. Das digitale Miteinander und die damit verbundene Vertrauenskultur funktionieren so besser, als viele vorher zugestanden hätten. Das alles sollte eine Bewertung finden.
Eckart George
Landesvorsitzender der Liberalen Senioren Sachsen
November 2020